Wer schreibt ihr eigentlich?
Vom Kfz-Mechaniker zum Fachangestellten für Bäderbetriebe: Lars stellt sich vor und erzählt von seinem Weg bis zum Betriebsleiter eines Freibads.
Ich bin Lars, 45 Jahre alt, und habe nicht von Anfang an im Schwimmbad gestanden. Eigentlich habe ich 1996 bis 1999 Kfz-Mechaniker gelernt. Damals hieß der Beruf noch so, kurze Zeit später wurde er zum Kfz-Mechatroniker umgebaut. Nach der Ausbildung habe ich keinen festen Anschluss gefunden, zwei Jahre war ich arbeitslos und habe mich nebenbei bei der DLRG Ratingen engagiert. Über diese Schiene kam der Kontakt zum örtlichen Freibad zustande – erst ein Saisonjob, dann die Frage: „Willst du nicht eine Ausbildung bei uns machen?“
Vom Kfz-Mechaniker zum Fachangestellten für Bäderbetriebe
So habe ich am 1. August 2002 meine zweite Ausbildung begonnen, diesmal zum Fachangestellten für Bäderbetriebe. Drei Jahre lang habe ich dort alles gelernt, was man für den Job braucht: von der Wasseraufbereitung über Aufsichtsdienste bis zu den ersten Einsätzen in der Sauna.
Man lernt immer wieder was dazu
Nach der Ausbildung ging es für eine Saison ins Grugabad Essen. Ein riesiges Freibad mit einem ganz anderen Betrieb als in meiner Lehrzeit. Danach zog es mich nach Kaiserslautern, ins Monte Mare Freizeitbad. Dort habe ich zwei Jahre gearbeitet und viel Neues mitgenommen – Animation, freies Sprechen vor Gruppen, Kinderprogramme, Schwimmkurse. Und ich habe zum ersten Mal mit anderen technischen Anlagen gearbeitet, als ich sie aus meiner Ausbildung kannte. Chlordosierung über Schlauchpumpen mit Flüssigchlor. Hier hatte ich das erste mal richtig Berührung mit der Schwimmbadechnik. Direkt auf sich allein gestellt, Aber dadurch lernt man sehr viel.
Sechs Jahre war ich dann in Bad Soden-Salmünster in der Spessart Therme. Das war eine prägende Zeit: Aufsicht, tägliche Saunadienste, Technik im Hintergrund. Dort habe ich auch meine ersten Dienstpläne geschrieben und gelernt, Verantwortung für ein kleines Team zu übernehmen. Hier habe ich auch sehr viel gelernt in Sachen “Erste Hilfe“. Das Alter der Gäste ist durchschnittlich um die 60 Jahre. Dementsprechend habe ich hier meine erste Reanimation gehabt, einen bewusstlosen in der Sauna dem ich die Atemwege freihalten hatte usw.
Nach diesen sechs Jahren folgte ein Wechsel nach Maintal, ins Maintalbad in Dörnigheim. Dies wird aktuell umgebaut. Zwei Jahre pendeln, viele neue Erfahrungen, und schließlich der Schritt, den ich eigentlich schon länger im Kopf hatte: zu den Bäderbetrieben Fulda. Danke dafür nochmals an Eric Voss. 👋
Angekommen beim jetzigen Arbeitgeber 2017
Seit 2017 bin ich dort angestellt. In den ersten Jahren habe ich in verschiedenen Bädern gearbeitet, die von der Firma betreut werden. Seit zwei Jahren leite ich nun mein eigenes Freibad – komplett in Eigenverantwortung. Von der Technik über die Aufsicht bis zur Personalplanung und der Kommunikation mit der Gemeinde liegt alles bei mir.
Ich bin kein Meister, sondern „nur“ Fachangestellter. Werde wahrscheinlich auch keinen Meister machen, da ich nicht mehr werden kann wie ich aktuell bin. (Die Position im Gesamtbetrieb) Habe nicht vor nochmal den Betrieb zu wechseln. Trotzdem mache ich den Job mit Leidenschaft.
Genau deshalb habe ich diesen Blog gestartet: um Einblicke zu geben in eine Arbeit, die viele Gäste gar nicht sehen. Und um zu zeigen, wie vielfältig und spannend der Alltag in einem Schwimmbad wirklich ist.