Teil 1: Nach den letzten Badegästen – Vorbereitung und Planung

Mit dem letzten Tag in der Freibadsaison beginnt das zurückbauen für den anstehenden Winter. Ich erkläre grob was zu tun ist, was Gäste des Bades garnicht mitbekommen.

Teil 1: Nach den letzten Badegästen – Vorbereitung und Planung
Photo by Sydney Moore / Unsplash

Wenn die letzten Badegäste durch das Drehkreuz gehen und das Wasser ruhig daliegt, fängt für uns die eigentliche Arbeit erst an. Von „Saisonende“ kann da keine Rede sein. Im Gegenteil: Jetzt beginnt die Phase, in der alles für den Winter vorbereitet werden muss – technisch, organisatorisch und manchmal auch nervlich.

Sobald das Freibad geschlossen ist, geht’s direkt an die Anlagen. Die Filter werden ein letztes Mal gespült, die Dosieranlagen mit Wasser durchgespült, damit kein pH-Heber oder Flockungsmittel eintrocknet. Die Sauglanzen hängen über Nacht in sauberem Wasser. Am nächsten Tag wird die Chlorgasanlage außer Betrieb genommen und die Leitungen leer gesaugt. Das ist nichts, was man mal eben nebenbei macht – hier muss jeder Handgriff sitzen, gerade beim Arbeiten an Gasarmaturen.

Parallel läuft schon die Koordination mit der Gemeinde. Wann kommen die Firmen für Wartung und Abbau? Welche Arbeiten übernehmen wir selbst, was wird vergeben? Diese Abstimmungen müssen früh stehen, sonst steht man im Oktober mit halber Technik und keinem Ansprechpartner da. Die Absprache wird im Kollegenkreis in der Regel am ersten Tag nach der Saison in einer Besprechung gemacht.

Während draußen gespült und abgebaut wird, läuft drinnen die Büroarbeit: Bestellungen, E-Mails, Jahresplanung. Ich führe Listen, was während der Saison gut funktioniert hat und was nächstes Jahr verbessert werden muss. Dazu gehören auch Dinge wie neue Filterkerzen für den Anschwemmfilter, Filterkohle, Marmorkies, Dichtungen oder neues Reinigungsmittel, was gebraucht wird. Hier muss der Bedarf errechnet werden und dementsprechend bestellt werden. So spart man im Frühjahr Zeit – und Nerven.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Rückgabe von Material. Nicht alle Aushilfen sind im nächsten Jahr wieder dabei, also müssen etwaige ausgebene Schlüssel, oder die Dienstkleidung wieder zurückgeben werden. Klingt banal, ist aber jedes Jahr aufs Neue eine kleine Geduldsprobe.

Zwischendurch informiere ich meinen Chef über den Fortschritt, besonders wenn größere Arbeiten anstehen oder Fremdfirmen im Bad sind. (Wie aktuell, denn kommendes Jahr soll das Bad umgebaut werden.) Das hilft nicht nur der Übersicht, sondern zeigt auch: Hier läuft alles strukturiert.

Sobald die großen technischen Anlagen stillgelegt sind, geht’s an die restliche Planung – also wer wann welche Bereiche abarbeitet. Ich teile das so ein, damit bis Mitte November alles abgeschlossen ist. Meine neue Kollegin möchte auch wissen was sie zu tun hat, auch wenn ich mal nicht da bin.

Am Ende dieser ersten Woche nach der Saison steht dann fest: Die Saison ist wirklich vorbei. Das Wasser bleibt im Becken, die Technik ruht, und im Kopf beginnt schon langsam der Übergang – vom täglichen Betrieb in den Wintermodus.